Novembertag, trübe, windig und kalt. Das ewige Rauschen im nahen Wald. In Gruppen standen sie stumm an der Stätte der Trauer herum.
Alles verwelkt und vergeht, für beide war vieles zu spät. Weinend umstanden sie das Grab der Mutter, die ihnen das Leben gab.
Still weinten sie in sich hinein, als man senkte den eichenen Schrein. Ein letzter Blick in die gähnende Gruft, sie schluchzten in der herbstlichen Luft.
War es Trost, den die Kinder empfanden, denen die Geschwisterliebe kam abhanden ? Lang schon erwachsen und so verschieden, sie hatten sich jahrelang strikt gemieden.
Vieles war in der Familie geschehen, sie hatten kein Verlangen, sich wiederzusehen. Unsinniger Hader und böser Streit hatte die Beiden vor Jahren entzweit.
War es wirklich für sie zu spät ? Spontan umarmten sie sich bewegt. Ihre letzte Bindung für immer dahin und Friede überkam ihren Sinn.
Lieber Karl-Heinz, man hört oft, dass der Tod eines nahen Familienangehörigen tiefsitzenden Streit überwinden lässt; der Schmerz verbindet. Alles Liebe Sonja
Mit unserem Dasein versuchen die Welt ein wenig besser zu machen
Ich danke dir, liebe Sonja, Das Leben ist für alle eine Reise die heimwärts führt. Es schmerzt immer, wenn man einen lieben Menschen verliert, besonders den Nächsten, den man hat.