Große, leerschwarze Kinderaugen Das Püppchen an der zierlichen Hand Beschmutzt das Kleidchen und zerknittert Lag sie an der trostlosen Wand ~ Stumme Schreie der Kinderseele Erstickt bevor das Leben begann
Feig’ weggeschaut und still ignoriert Was kümmert uns denn das Nebenan?
ein Beispiel, wie ein Bild auch für denjenigen, der es aus vollkommen anderen Beweggründen aufgenommen hat, plötzlich einen ganz anderen Inhalt bekommt.
Ich hatte ein Bild vor mir, frei von perspektivischen Linien, die Tiefe erzeugen würden. Die Tiefe des Bilds entsteht nur durch die Größenzuordnung (Fenster-Türscharnier z.b.). Damit das Bild auch für jemanden, der diesen Raum kennt, doch neu und interessant erscheint, habe ich die Kamera zur Aufnahme auf dem Boden abgestellt. So entsteht ein Blickwinkel, den ein Besucher dieser Villa normalerweise nicht hat.
Dieser tiefe Standort, deckt sich mit der Wahrnehmung des Raums, welches das an der Wand kauernde Kind haben müsste. Die Kälte der scheinbar menschenleeren Räume, das Nichtvorhandensein von Mobiliar, die Stilbrüche - alles das sind Synonyme für die Einsamkeit, die Verzweiflung und die Ohnmacht, welche das Kind empfunden haben muss. Sehr einfühlsam, wie Du das Bild inhaltlich interpretiert hast.
Hallo Wolfgang, nun endlich will ich dir antworten...
Diese Aufnahme hat mich sofort gefangengenommen, als ich sie zum ersten mal angeguckt hab. Schon wirklich innerhalb der ersten Sekunde hatte ich dieses Bild vor mir - sah ich dieses Mädchen dort... dunkle Haare und tränenschwarze, leere Augen in einem blassen Gesichtchen...
Für mich ein wundervolles, faszinierendes Bild das ganze Geschichten (wenn auch traurige) erzählt. Herzlichen Dank und liebe Grüße Biggi