Es liegt regungslos da das Gewehr es schießt schon lange nicht mehr. Menschen sind bis an ihre Grenzen gegangen und haben tot im Stacheldraht gehangen. Schießen auf Befehl war angesagt und Keiner hat zu passen gewagt. Still sind sie gestorben täglich und Tränen geflossen vergeblich. Sie waren gleich auf beiden Seiten doch lagen dazwischen Unendlichkeiten. Unkraut wuchs auf hoher Mauer und im Gras lag die Volkspolizei auf der Lauer. Eigentlich mochte man sich und winkte derweil schrie wer auf der Flucht Ich ertrinke. Das System hatte Löcher keine Frage doch vieles kam einfach nicht zu Tage . Schmerz und Leid so viele Jahre manch Unschuldiger lag tot auf der Trage. Blumen blühen heut wo Mauern standen viele Gesichter die sich wiederfanden. Begegnungen unvergeßlich ins Herz gebrannt als die Mauer plötzlich zum Fall verbannt. Aufbau Ost hieß es in vollem Munde doch herbei nahte jene Stunde in der Gerechtigkeit längst nicht einerlei die Grenzen sind offen doch viele nicht frei. Gefangen in Normen und alten Gesetzen vergißt der Staat nicht zu verletzen. Von Wegen gleiche Arbeit für gleichen Lohn was hätte der Westen davon. Zurück bleiben ahnungslose Kinder auf dem Weg ins Leben und hinterm Vorhang Gewissensschinder so ist das im Leben .
Liebe Christine, ich durfte 1989 live miterleben, wie die Mauer geöffnet wurde, da ich zu dieser Zeit in Berlin studierte. Es war ein ergreifendes Erlebnis, die Menschen an den Grenzübergängen zu begrüßen und ihre Freude und ihr Staunen über unseren Reichtumg mitzuerleben. Aber nicht alles ist seit dem zum besten geworden, immer noch gibt es Ungerechtigkeiten und auch oft Neid und Streit. Ich finde, du hast dies gut in deinem Gedicht ausgedrückt. Auch dass du versuchst zu reimen ist dir gelungen. Das schaffe ich meistens nicht... Ich grüsse dich aus dem Sauerland, heute leider kein goldener Oktober BirgitM