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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 827 mal aufgerufen
 Arne
Arne ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2008 09:43
Feldfrucht Antworten
Feldfrucht

Was ist ein Korn als eine Frucht.
Ist ihm die Furche eine Schlucht
in der es unten sterbend liegt?

Und muss allein es dort vergehn,
aus Erde wird es auferstehn
als Ähre, die im Wind sich wiegt.

Doch findet es als Mehl den Tod,
backt sich der Mensch daraus sein Brot.

Wenn Du es brichst, bedenk' es wären
ansonsten tausend junge Ähren.
Mirko Offline


Hausfreund/in



Beiträge: 536

20.04.2008 20:49
#2 RE: Feldfrucht Antworten

Von wegen Undichter...

Vorzüglich möcht ich das nennen,
wie das Brot schmeckt, ähm, ich meine,
wie du Werden und Sterben, damit wir bleiben können,
am Beispiel des Saatgutes beschrieben hast.
Ein wirklich schönes und nachdenkliches Gedicht!
Mit wenig Worten viel gesagt.

winni Offline


Treue Seele


Beiträge: 1.445

20.04.2008 21:13
#3 RE: Feldfrucht Antworten
Arne, guten Abend!

Nu, ich sag es mal im Fragestil, ich würd 's so schreiben:

.. Was ist ein Korn, nur eine Frucht,
.. ist ihm die Furche eine Schlucht
.. in der es einfach sterbend liegt ?

Das ist doch die Frage, 'in der es einfach sterbend liegt'...! Vorwurf puuur!
Nur so 'ne Meinung, hab ja nichts verändert!

Grüsse und noch viel Spaß,
winni
Biggi Offline

Administratorin

Beiträge: 2.524

20.04.2008 22:50
#4 RE: Feldfrucht Antworten

Winni, das hat durchaus was!

Arne, Mirko hat es schon gesagt - wirklich beeindruckend,
wieviel Gehalt diese paar Zeilen haben!
Das Fragezeichen wie von Winni angeregt, an die letzte Zeile der ersten Strophe drapiert,
intensiviert meiner Meinung nach, deine wundervollen Gedanken in genialer Weise!

Ein sehr sehr eindrucksvolles Werk - wundervolle Gedankengänge!

Arne ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2008 23:24
#5 RE: Feldfrucht Antworten

Danke, Euch allen, für die rasche und intensive Auseinandersetzung damit. Es entstand gestern nacht um 3:00, ich konnte nicht schlafen. Also nehme ich gerne Hinweise zur Verbesserung auf und der von Winni ist einige Überlegungen wert. Das ursprüngliche Bild, durchaus nicht ohne Grund mit biblischen Anspielungen ist der des Leibs Christi, für uns gegegeben. Daher ist "am Boden sterben" hier eine Feststellung gewesen. Aber es stecken noch einige Schichten / Bilder mehr dahinter. Auch tiefe Schlucht, hinein gestürzt. Lebendig begraben. Leib verrottet in Erde und wird dem Kreislauf wieder zugeführt. Und eben: Korn, in der Erde, "stirbt", indem es bricht und zur lebenden Ähre wird. Stirbt und aufersteht.

Das Fragezeichen ... ich denke darüber nach, es ist eine sehr wertvolle Anregung.
Der erste Satz wäre in Prosa:
"Was ist ein Korn denn anderes als eine Frucht?". Insofern passt mir das "nur eine Frucht" nicht ganz so gut. Aber ich gebe zu, meine Kurzfassung wird bestimmt häufig anders im Sinne von "Das Korn als Frucht, gestern und heute" interpretiert. Winnis Option verdeutlicht zwar den Sinn, schwächt ihn gleichzeitig aber ab. Frucht ist für mich ein edles Wort, ein weitreichendes Wort, welches ich ungern mit "nur" verbinde, weil "nur" eben auch als "bloß" oder "nicht mehr als" interpretiert werden kann.

Na ja, auf jeden Fall gehe ich da nochmal bei. Aber nicht heute nacht, da schlafe ich.
Danke, Mirko, Winni, Biggi und gute Nacht

LG,
Arne

Blondy ( gelöscht )
Beiträge:

21.04.2008 08:52
#6 RE: Feldfrucht Antworten

Lieber Arne,
nun habe ich ja bereits die Erklärung
Deines Gedichtes gelesen.
Ich hätte es so interpretiert, dass
wir immer dankbar sein sollten
und darüber nachdenken sollten
(besonders beim Ende Deines Werkes)
beim Essen, was wir denn nun genau
essen.....
Ein kleines Meisterwerk, denke ich!

lichen Gruß von Helga

Arne ( gelöscht )
Beiträge:

21.04.2008 09:30
#7 RE: Feldfrucht Antworten

Danke, Helga. Genau dieser Aspekt ist mir ein wichtiger. In der Liturgie, mit der ich aufgewachsen bin, heisst es: Und er nahm das Brot, brach es, dankte und sprach ...
Das Brot brechen heisst teilen und danken. Dankbarkeit - da steckt für mich auch GeDANKE drin daran, welches Opfer für das täglich Brot gegeben wurde - was die Eltern geben, um die Kinder zu versorgen, was Freunde für einen tun. Das Brot nährt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.

Ich denke, also dank ich

LG,
der Arne

Hifify Offline


Treue Seele



Beiträge: 1.577

23.04.2008 16:21
#8 RE: Feldfrucht Antworten

Ja, aber ohne Brot ist ja auch schlecht leben, Arne!


- Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. -


( Marcel Pagnol)



Anette ( gelöscht )
Beiträge:

24.04.2008 05:59
#9 RE: Feldfrucht Antworten

Lieber Arne, der Vorschöag von winni ist mir auch etwas treffender. Aber ich weiß was du meinst : L.G.Anette

Arne ( gelöscht )
Beiträge:

24.04.2008 09:35
#10 RE: Feldfrucht Antworten

Hab die Vorschläge überdacht und es eingebaut. Wie es jetzt da steht, ist das Sterben an sich nicht in Frage gestellt, sondern eher, ob die Furche dem Korn als tiefe Schlucht erscheint, also ob wir das Korn als klein und nichtig betrachten. Der erste Satz ist eine Aussage, keine Frage - gut gesehen, da gehört natürlich kein Fragezeichen hin.

Ja, so gefällt es mir auch besser.

Danke, Winni, für die Anregung!


Arne

Anette ( gelöscht )
Beiträge:

24.04.2008 10:01
#11 RE: Feldfrucht Antworten

ok... jepp

winni Offline


Treue Seele


Beiträge: 1.445

24.04.2008 10:38
#12 RE: Feldfrucht Antworten

OK Arne, manchmal 'stört' auch jeder Zaunpfahl ...!

Mach's gut!
Gruß,
winni

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