Vorzüglich möcht ich das nennen, wie das Brot schmeckt, ähm, ich meine, wie du Werden und Sterben, damit wir bleiben können, am Beispiel des Saatgutes beschrieben hast. Ein wirklich schönes und nachdenkliches Gedicht! Mit wenig Worten viel gesagt.
Arne, Mirko hat es schon gesagt - wirklich beeindruckend, wieviel Gehalt diese paar Zeilen haben! Das Fragezeichen wie von Winni angeregt, an die letzte Zeile der ersten Strophe drapiert, intensiviert meiner Meinung nach, deine wundervollen Gedanken in genialer Weise!
Ein sehr sehr eindrucksvolles Werk - wundervolle Gedankengänge!
Danke, Euch allen, für die rasche und intensive Auseinandersetzung damit. Es entstand gestern nacht um 3:00, ich konnte nicht schlafen. Also nehme ich gerne Hinweise zur Verbesserung auf und der von Winni ist einige Überlegungen wert. Das ursprüngliche Bild, durchaus nicht ohne Grund mit biblischen Anspielungen ist der des Leibs Christi, für uns gegegeben. Daher ist "am Boden sterben" hier eine Feststellung gewesen. Aber es stecken noch einige Schichten / Bilder mehr dahinter. Auch tiefe Schlucht, hinein gestürzt. Lebendig begraben. Leib verrottet in Erde und wird dem Kreislauf wieder zugeführt. Und eben: Korn, in der Erde, "stirbt", indem es bricht und zur lebenden Ähre wird. Stirbt und aufersteht.
Das Fragezeichen ... ich denke darüber nach, es ist eine sehr wertvolle Anregung. Der erste Satz wäre in Prosa: "Was ist ein Korn denn anderes als eine Frucht?". Insofern passt mir das "nur eine Frucht" nicht ganz so gut. Aber ich gebe zu, meine Kurzfassung wird bestimmt häufig anders im Sinne von "Das Korn als Frucht, gestern und heute" interpretiert. Winnis Option verdeutlicht zwar den Sinn, schwächt ihn gleichzeitig aber ab. Frucht ist für mich ein edles Wort, ein weitreichendes Wort, welches ich ungern mit "nur" verbinde, weil "nur" eben auch als "bloß" oder "nicht mehr als" interpretiert werden kann.
Na ja, auf jeden Fall gehe ich da nochmal bei. Aber nicht heute nacht, da schlafe ich. Danke, Mirko, Winni, Biggi und gute Nacht
Lieber Arne, nun habe ich ja bereits die Erklärung Deines Gedichtes gelesen. Ich hätte es so interpretiert, dass wir immer dankbar sein sollten und darüber nachdenken sollten (besonders beim Ende Deines Werkes) beim Essen, was wir denn nun genau essen..... Ein kleines Meisterwerk, denke ich! lichen Gruß von Helga
Danke, Helga. Genau dieser Aspekt ist mir ein wichtiger. In der Liturgie, mit der ich aufgewachsen bin, heisst es: Und er nahm das Brot, brach es, dankte und sprach ... Das Brot brechen heisst teilen und danken. Dankbarkeit - da steckt für mich auch GeDANKE drin daran, welches Opfer für das täglich Brot gegeben wurde - was die Eltern geben, um die Kinder zu versorgen, was Freunde für einen tun. Das Brot nährt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.
Hab die Vorschläge überdacht und es eingebaut. Wie es jetzt da steht, ist das Sterben an sich nicht in Frage gestellt, sondern eher, ob die Furche dem Korn als tiefe Schlucht erscheint, also ob wir das Korn als klein und nichtig betrachten. Der erste Satz ist eine Aussage, keine Frage - gut gesehen, da gehört natürlich kein Fragezeichen hin.