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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 595 mal aufgerufen
 Monimohn
Monimohn Offline


Hausfreund/in



Beiträge: 622

22.02.2008 10:00
Grenzentanz Antworten
Grenzentanz

Ach, wie sollt es mich nicht schmerzen,
wenn das Dunkel fest umfängt.
Geifernd lecken, Hände herzen,
fallend Speichel auf mich fällt.

Wie nur soll ich bloß erkennen,
was ist wahrhaftig - was ist rein,
wenn Gesichter *Liebe* brennen,
stechen tief ins Herze ein?

Sag mir: Was bin ich und was ist Schein?

Ich horche stille im Verlieren
wohlig warme tröstend Lieder
und werd den Geistern wohl parlieren,
dass sie kommen nimmer wieder.



© Monika Wilhelm



Arne ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2008 08:45
#2 RE: Grenzentanz Antworten

Liebe Moni,

da musste ich mich ein wenig länger einlesen und habe behutsam den Gefühlen in diesem Gedicht nachgespürt. Es kommt aus dem tiefen Brunnen der Seele. Daher fällt die ein oder andere metrische Ungenauigkeit nicht sonderlich ins Gewicht, sie fällt halt nur auf, weil Du die Sprache meisterst in Deinen Werken. Doch hier ist das rohe, unbehauene Erz der Poesie, wie es aus einem Dichterherzen herausgesprengt wurde. Höchstens mit wenigen, zarten Meißelbewegungen könnte man hier und dort noch ein Wort umstellen, eins hinzufügen oder ändern, will man die unglaubliche Traurigkeit, diese Unfassbarkeit, die Sehnsucht nach Trost und den unbändigen Wunsch nach einem Dunkel ohne Geister respektieren.

"Wie nur soll ich bloß erkennen
was ist wahrhaftig, was ist rein?"

Das ist bei allem Schönen in der Welt vielleicht das traurigste. Uns Menschen ist es nicht gegeben, in eine Seele zu schauen, nicht einmal in die eigene. Wir können uns einbilden, andere zu kennen und doch nur in den Spiegel schauen, der vor ihrer Seele hängt. Somit stellst Du eine Frage, deren Antwort nicht Erkenntnis lautet, sondern Glauben. Hoffnung, und, am Ende dann auch Liebe.

Wenn es Licht und Dunkel gibt, schwarz und weiß, dann tanzen wir alle auf der Grenze im Halbschatten. Yin und Yang in jedem von uns, weil wir nicht nur Gestalten des Lichts sind und keine Kinder der Dunkelheit. Das macht es so schwer, zu hassen und das macht es so schwer, zu lieben.

Grenzentanz. Mehr als ein Herz des Lichts weiß ich ihm nicht entgegenzusetzen.

Toll geschrieben, Monimohn. Dir ist eine Poesie gegeben, die wohl einmalig ist. Danke, daß Du sie mit uns teilst.



Arne Undichter

Monimohn Offline


Hausfreund/in



Beiträge: 622

25.02.2008 12:06
#3 RE: Grenzentanz Antworten

lieber arne...

zuerst einmal meinen dank...meinen dank dafür, dass du dich mit diesen zeilen so auseinandergesetzt hast...

zuviel, schaff ich es heut nicht auf die einzelnen details einzugehen...mein hirn is total leer noch...find ich heut nicht viel worte..

doch dir zu danken, das schaffe ich noch allemal





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