
Lieber Karsten,
genau so ist es, wie Du es mit wenigen Worten sagst:
„Des Menschen Sinne, die dazu berufen sind Wunder
wahrzunehmen, sind es, die geschärft sein müssen,
um die Wunder dieser Welt zu erahnen„Die Zivilisation hat uns zu eigenwillig „denkenden“
Wesen „degradiert“ – unsere Sinne des Ertastens, des
Erfühlens, überhaupt des Wahrnehmens unscheinbarer
Dinge ins Unterbewusstsein verdrängt, teilweise sogar
vollkommen verkümmern lassen.
Um so wichtiger ist es, die verbliebenen Fähigkeiten
„zu schärfen“ wie Du es Ganz richtig empfiehlst. Wir
haben in unsrer Sprache viele Begriffe, die diese
Notwendigkeiten nur zu deutlich unterstreichen, wie z.B.
„sei umsichtig, aufmerksam, mitfühlend, hellhörig, einfühlsam“ u.s.w..........
In Deinen Erzählungen, Deinen Fabeln zeigst Du uns, dass
Du Deine Sinne für die kleinen Dinge des Lebens sehr wohl
geschärft hast, und das macht Dich so sympathisch.
Hinrich

Liebe Judith,
wir beide verstehen uns, befinden uns sozusagen auf
einer Wellenlänge – ich freue mich über Deine Bemerkungen
und stimme Dir zu:
„darüber müsste man sich mal wieder unterhalten“ –
Ja das werden wir tun, denn was Freudentränen bedeuten,
Freudentränen, die im Innern fließen und vor allem wie Du
empfindest, wie sehr Trauer und Freude Dich bewegen können,
hast Du mir in vielerlei Hinsicht nahegebracht, Du Liebe.

Dein Hinrich

Was Deine Augen,
Deine Ohren wahrnehmen,
empfindet Deine Seele bereits
bevor Du erwachst