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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 630 mal aufgerufen
 Karsten
Karsten Offline


Aktiver



Beiträge: 161

08.01.2008 22:31
Klawetter, Klawitter, Klawutter Antworten
Diese Geschichte ist aus dem Jahreszeitenbogen "Päppel geht spazieren" entnommen. Ich hoffe, Ihr kommt damit auch ohne den Zusammenhang der 12 Geschichten klar.

Klawetter, Klawitter, Klawutter

„Donnerwetter!“ poltert Petrus und lässt dem Poltern ein Gewitter folgen. „Wer von den kleinen Engeln hat mit den Sterntalern gespielt und sie nicht wieder weggeräumt? Ich wäre fast darauf ausgerutscht.“ Einige größere Engel eilen schnell herbei, um die Sterntaler einzusammeln. „Das war bestimmt wieder das verträumte kleine Engelchen, Petrus“ säuseln sie im Engelschor.
Auch das verträumte kleine Engelchen hat das Gewitter gehört. „Immer ich, immer ich....“ jammert es vor sich hin. „Nirgendwo kann ich in Ruhe spielen. Petrus hätte den Sterntalerturm eigentlich sehen müssen. Der war sooooo hoch.“ Das Engelchen zeigt mit einer Hand bis über seinen Kopf. Ein Engel, der schon im fünften Engelsjahr ist, möchte das Engelchen trösten. „Wenn Du alle Deine Aufgaben erledigt hast, kannst Du doch auch in Ruhe spielen.“ „Kann ich nicht! Das siehst Du ja!“ schluchzt das verträumte kleine Engelchen und über seine roten Wangen rollen glitzernde Tränen. „Ich wollte den Sterntalerturm noch höher bauen. Jetzt hat Petrus ihn umgeworfen. Dabei habe ich vorher allen Goldstaub von den Wolken gewischt, so wie mir es der Oberengel gesagt hat. Manchmal bin ich den Himmel richtig leid. Dann wünsche ich mir, dass ich schon fliegen kann.“ Das verträumte kleine Engelchen flattert mit den Flügeln. „Das Fliegen lernst du erst sehr viel später, Kleines.“ Der Engel im fünften Engelsjahr streicht dem Engelchen über die Haare. „Wohin würdest Du denn fliegen, wenn Du es schon könntest, Engelchen?“ Das Engelchen zuckt mit den Schultern. „Weiß nicht. Irgendwohin, wo ich Ruhe hätte. In ein kuscheliges Nestchen. Ich würde mich hineinlegen und die Beine baumeln lassen.“ „Das hört sich nett an, Engelchen. Du kannst es vielleicht mit einem von den Zaubersprüchen versuchen, die Petrus immer spricht. Aber sag nicht „Donnerwetter“. Dann gibt es nur ein Gewitter. Hast Du Lust mir zu helfen? Ich muss jetzt die Sternschnuppen fliegen lassen. Es ist gleich Abend.“ Natürlich hat das Engelchen Lust dazu. Es sieht immer sehr schön aus, wenn die leuchtenden Sternschnuppen in den dunklen Abendhimmel fliegen.
In dieser Nacht schläft das Engelchen sehr gut. Es träumt von den Sternschnuppen und dem kuscheligen Nestchen. Das Engelchen fühlt, wie weich es sich darin liegen würde.
Der Wecker des Oberengels reißt das verträumte kleine Engelchen aus seinen Träumen. „Ich will weiterträumen.“ denkt das Engelchen und kneift die Augen zusammen. Der Oberengel kennt keine Nachsicht. „Aufstehen! Wir müssen die Sterne putzen, damit sie in der nächsten Nacht wieder hell leuchten. Auf, auf. An die Arbeit!“ Alle Engel nehmen sich einen Lappen und beginnen mit ihrer Arbeit. In der Mittagspause hat das Engelchen keine Lust mehr. Nachdem sich der letzte Engel zum Mittagsschlaf gelegt hat, schleicht das kleine Engelchen in die hinterste Ecke des Himmels. „Welches Zauberwort sage ich denn nur?“ grübelt das Engelchen. „Blitzgewitter!“ Ein Blitz zuckt über dem Himmel und einige der schlafenden Engel schrecken etwas hoch. „Oh, das war falsch. Hoffentlich werden sie nicht wach. Eisregen ist sicher auch nicht das richtige Wort. Alle Zauberwörter, die Petrus gebraucht, haben mit dem Wetter zu tun. Wie soll ich denn so in das kuschelige Nestchen kommen? Ich kann genau so gut Klawitter, Klawetter, Klawutter sagen und nichts wird geschehen.“ Kaum hat das Engelchen die drei Worte gesprochen, dreht sich ein kleiner Wirbelsturm und erfasst das Himmelskind. Ihm wird ganz schwindelig dabei und es macht schnell die Augen zu. Das Engelchen fühlt, wie es fällt und ganz weich landet. „Ich trau mich nicht die Augen aufzumachen. Wo bin ich nur?“ Es tastet mit den Händen neben sich. Alles ganz weich und warm. Das Engelchen öffnet ein Auge und dann das andere. Es sieht einen kleinen dunklen Raum. Auf einem Tisch leuchtet eine Öllampe. „Wie wunderbar. Ich habe das kuschelige Nestchen gefunden.“ Das Engelchen räkelt sich ein wenig und ist schnell eingeschlafen. Als der Schäfer abends in seinen Schäferkarren klettert, sieht er das Engelchen auf der Liege. Es lächelt im Schlaf und schmiegt seine Wangen an die Schaffelle, die der Schäfer auf der Liege ausgebreitet hat. Die Beine baumeln etwas herab. Behutsam hebt sie der Schäfer auf die Liege und deckt das Engelchen mit einem anderen Schaffell zu. „Hmmm...“ hört der Schäfer das Engelchen im Schlaf wohlig durchatmen. Leise verlässt er den Schäferkarren und schließt die Tür. „Das muss ich Päppel erzählen. Ich habe ihm die Geschichten von den Trollen, Feen und Prinzessinnen nie so richtig geglaubt. Und jetzt liegt ein wahrhaftiger Engel auf meiner Liege. Donnerwetter!“ Gut, dass der Schäfer nicht den Wetterzauber beherrscht. Sonst hätte ein Gewitter das Engelchen sicher wieder geweckt. Gute Nacht Engel. Träum schön.

kb

Anette ( gelöscht )
Beiträge:

09.01.2008 08:03
#2 RE: Klawetter, Klawitter, Klawutter Antworten

Mensch Karsten.. was dir so alles einfällt!....
Du musst die Geschichten unbedingt in ein Buch fassen.in die Nachbarstraße

Peter Bochanan Offline




Beiträge: 282

09.01.2008 11:56
#3 RE: Klawetter, Klawitter, Klawutter Antworten

Da muss ich der Anette Recht geben Karsten. Auch dies ist wieder eine tolle und einfühlsam geschriebene Geschichte, die bestimmt viele Kinder verzaubern und ihnen süße Träume schenken würde.

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Peter Bochanan

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