(1. Revision, experimentell umgestellt nach einem Kommentar von Tobi)
Und fehlt Dir ein Finger an der Hand so liebe ich Dich doch.
Und schmückst Du Dich nur mit buntem Tand so liebe ich Dich doch.
Und trägst Du zehn Warzen im Gesicht so liebe ich Dich doch.
Und ist dein Gemüt auch ziemlich schlicht so liebe ich Dich doch.
Und trägst Du 'nen Höcker auf der Nas' so liebe ich Dich doch.
Und suchst Du im Leben niemals Spaß so liebe ich Dich doch.
Und bist Du bequem und träge nur so liebe ich Dich doch.
Und bist Du strohdumm und ziemlich stur so liebe ich Dich doch.
Und bist Du so häßlich wie die Nacht, und hast Du mir nie 'ne Ros' gebracht, so hältst Du mich doch in Deinem Arm geborgen und sicher, fest und warm. d'rum liebe ich Dich doch.
Hallo Arne, eine enorm vorbildliche und lobenswerte Einstellung, die Du da an den Tag legst.
Doch so ist es in der Liebe, sie kennt keine Unterschiede. Sie geht weiter als die Triebe, wahre Liebe macht fast blind, ist die Schmiede für ein Kind.
Ja, die Reime kamen mir ein wenig zu kurz in Deinem Gedicht, drum blubbern sie gerade wieder aus mir raus.
Hi Tobi, freut mich, dass es Dir gefällt :-) Nur als Paradigmenwechsel, es könnte ja auch sein, dass ich die Liebe eines Hängebauchschweinjungen zu seiner Mutter skizziere, oder? Nein, nein, es geht schon um Menschen, aber zum Glück ist es nichts autobiografisches.
Ach ja, kurzer Reimcheck, wenn ich die Refrainzeile rauskürze:
Hand Gesicht Tand schlicht Nas' nur Spaß stur Nacht gebracht Arm warm
Zu unübersichtlich? Hätte ich besser auf den Kreuzreim verzichtet? Eigentlich sind mir die Zeilen gleich zusammen mit einer Melodie eingefallen, aber die aufzuschreiben bin ich gerade zu faul. Vielleicht später mal als mp3 gekrächzt
Oh entschuldige bitte, Deine sogenannte Refrainzeile hatte mich so verwirrt, dass ich all die Reime wohl übersah! Liegt vielleicht auch daran, dass Du jeden Vers 2-zeilig gelassen hast, da vermute ich nicht gleich einen reimerischen Bezug. Aber jetzt gefällts mir noch viel besser, danke!
Liebe Hifify, so ist es, schade eigentlich! Jeder Mensch ist liebenswert (also der Liebe wert), nur verstehen soviele, ihre liebenswerten Eigenschaften unter einer Kruste zu verbergen. Und soviele bemühen sich nicht, auch unter der äußeren Kruste nach Liebenswertem zu suchen.
Jeder Mensch ist liebenswert? Wirklich jeder? Und was ist mit den grausamen, den gemeinen, den Verbrechern, den Aussätzigen, Ehebrechern und Kriegstreibern? Oder gar mit den Politikern?
Einfach jeder, denn jeder Mensch ist auch zweier Menschen Kind. Alle Kinder sind der Liebe wert.
Deine Ausführungen scheinen auf den ersten Blick recht makaber, doch bei näherer Betrachtung und tieferem Gedankengang kommt man zu der einleuchtenden Erkenntnis, dass es sich wohl genau so verhält. Es sind eben Seelen (Teilseelen), die einander betrachten, wie sonst könnte man miteinander auskommen ?
Einst naturgewollte äußere Reize (Erkennungsmerkmale) schwinden dahin wie die Schönheit und der lieblichste Duft selbst der schönsten aller Rosen.
Weißt du Arne, darin unterscheidne wir uns mal wieder von der göttlichen Liebe. ER liebt jeden von ihnen, die du aufgeführt hast, Und gilt nicht auch das Gebot für uns: "du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst"? Damit komme ich zur 2. Frage: Liebe ICH MICH eigentlich, so wie ich bin. Habe ich mich akzeptiert, wie ich bin? Das fällt uns doch genauso schwer, wie den " anderen" zu lieben, oder? Freilich schreibst du in deinen Zeilen von einer Liebe, die auf das Äußere nicht sieht, lobenswert! damit komme ich zur Aussage: Liebe macht blind. Wäre das doch bei jedem Menschen auch zu seinem Nächsten, Übernächsten auch der Fall. Es wäre göttlich! In dem Sinne.. einen schönen tag wünsche ich dir.
*nach etwas Pause weil zuviel um die Ohren mal wieder zum Lesen gekommen*
Arne, beim Anfang dachte ich erst: So ein schönes Gedicht!. Dann fand ich den Schluß... ähm... HUCH! Nach mehrmaligem Lesen finde ich dein Gedicht inhaltlich (und in der Form wie sie da steht) super! Ich hab mir überlegt: Wenn mein Kind hässlich wäre, strohdumm.... ich liebe es doch! Wohl der, der die Kunst hat zu lieben! (Und Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters) lg Das Heggschen
Hallo Heggschen, danke für das Lob und vor allem die Beschreibung der Eindrücke und Gefühle, die die Zeilen bei Dir ausgelöst haben. Es ist absolut erstaunlich, wieviele verschiedene Reaktionen es hervorruft. Zumal es mir, zugegebenermassen, als Lied unter der Dusche eingefallen ist. Wenn ich mal etwas mehr Zeit hab, schreibe ich die Melodie und Harmonie dazu auf, vielleicht lässt Du Dich ja dereinst überreden, es einmal anzusingen
Freut mich, dass Du wieder zum Lesen kommst. Ganz prima wäre natürlich, wenn Du auch wieder zum Schreiben kommst
Lieber Gruss, Arne
Hallo Hinrich,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und die vielen Gedanken, die Du Dir zu dem Thema gemacht hast. Es passt witzigerweise komplementär zu Deinem Werk und meinen Gedanken über Glückliche Momente und Seelen, die sich berühren.