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Frühstücksballade

Früh morgens, wenn die letzten Träume mir entfliehen
und in mein Ich die alten Lebensgeister ziehen,
dreh’ ich mich in meinem Bette gerne noch mal um.
In meinen Ohren rauscht und trommelt es: trumm ….trumm !
Aus meinen müden Augen wisch ich mir beim Gähnen
den letzten Schlaf mit ein paar salzbeladnen Tränen.
Ich überlege mir: Wie war doch gleich der letzte Traum ? …..
War er nun hässlich oder schön ? – Es blieb nur Schaum.

So kann ich lachend diesen Tag getrost beginnen –
auf, auf – ehe die Morgenstunden schier verrinnen !
Erhebe mich mit Schwung aus meinem warmen Bett
und stelle fest: der Tag wird wieder richtig nett –
begebe gradewegs mich dann ins Bad und an den Spiegel
und staune bass – drauf gebe ich dir Brief und Siegel –
bin immer noch, wie tags zuvor,
derselbe unverbesserliche Tor ………

Das Bild im Spiegel dort erscheint mir heut gediegen,
denn den im Spiegel dort kann wieder mal nichts unterkriegen.
Vorsichtig spritz’ ich mir ein wenig Wasser ins Gesicht –
nein, nein, zuviel davon ………… zuviel davon vertrag’ ich nicht.
Ich fühl’ mich schließlich herrlich frisch
Eile geschwind zum hübsch gedeckten Frühstückstisch:
Wo knusprig doch die Brötchen wieder sind und wie die Eier schmecken –
Ich könnt’ die Marmelade schier von meinen Fingern lecken,

Und köstlich duftet in der Tasse der Kaffee………
Und so genieß’ ich diesen Morgen – ich gesteh –
Gemütlich nehm’ ich dann zur kurzen Überleitung
In den Alltag, die morgendliche Tageszeitung,
doch was darinnen steht in übergroßen Lettern,
gefällt mir nicht; ich tu es ab, durch rasches Weiterblättern.
Und ehe ich mich noch verseh’ ist’s wieder mal soweit –
Es fängt der graue Alltag an und es wird höchste Zeit:

Und täglichen Geschäften munter nachzujagen,
sprech’ ich mir munter zu: Nur nicht verzagen,
du wirst auch diese Stunden schließlich überwinden
und nach getaner Arbeit deinen Weg nach Hause finden.
Drum bleib’ ich froh und munter, bis zum Schluss
Und fahre pünktlich heimwärts mit dem Linienbus.
Heiterkeit steckt an ! – Es freuen sich darüber Frau und Kinder.
Wie steht’s mit dir ? – Du freust dich wohl nicht minder ?