Die Erinnerung an eine traumhafte Nacht wohnt in meinem Herz. Einer Nacht, in der wir beide in unserem kleinen Zimmer saßen während draußen ein Sturm ungezügelt Amok lief. Dicke Regentropfen spielten auf der Fensterbank eine rhythmische Melodie und Blitze malten skurrile Bilder auf eine Leinwand aus Wolken. Wir hatten nichts außer zwei Matratzen auf dem Boden und zwei Gläsern roten Wein in unseren Händen. Das Licht einer Kerze flackerte, und wir zwei waren uns selbst genug. Während der Sturm seine Lieder für uns sang, lag ich in Deinen Armen. Erfüllt von Geborgenheit und Vertrauen schenkten wir uns ein Schweigen voller Liebe. Zum ersten mal im Leben fühlte ich keine Angst, und das Tosen des Sturms erschien mir wie eine melodische Stille im Laut der Gedanken. Du hast mich die ganze Nacht nicht losgelassen und mit Tränen des Glücks in meinen Augen schlief ich in Deinen Armen ein.
Doch die Welt ist lauter geworden. Wenn es heute draußen stürmt, sitze ich am Fenster und beobachte die Regentropfen. In jedem Tropfen sehe ich Deine Augen, Dein Gesicht, Dein Bild. Ich denke an diese eine besondere Nacht... Und wieder spüre ich Tränen in meinen Augen, denn ich sehe wie Dein Bild mit den Regentropfen langsam im Gulli verschwindet...
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
Wir wollen für Dich hoffen: "Der Vorhang zu - das Ende offen ......."
Liebe Stefanie,
sie liest sich so leicht, Deine kleine Episode voller bleibender Erinnerung. Zu zweit läßt sich alles im Leben leichter tragen und ertragen - das Heitere wie das Ernste - die Liebe und das Leid. Nur die schönen Erinnerungen trägt man mit sich ohne zu wissen, ob nicht auch der andere, gerade in diesem Moment ebenso diesen Erinnerungen nachhängt.
Herzlichen Dank lieber Hinrich. Es freut mich, daß diese kleine Episode Dir gefällt. Silent hat mich mit seinen Werken nachdenklich gemacht und sehr inspiriert heute. Menschen verändern sich, manchmal liebt man ein Bild, das man von jemandem hatte, das aber nicht mehr existiert. Man denkt zurück an alte Zeiten, wo es anders war. Und wünscht sie sich manchmal zurück, auch, wenn man damals nichts besaß, außer sich selbst bzw. einander. Nochmals Dankeschön und einen schönen Abend noch! Steffi
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
Na Steffi, ich hoffe doch es war Dein geliebter Ehemann,von dem Du so einfühlsam geschrieben hast. Wenn nicht? Aua - da ist eine starke Erinnerung gegenwärtig.
Keine Sorge Bernd, ich schreibe fast null autobiographisch. Wie Du oben lesen kannst war es eine Inspiration durch ein Gedicht von Silent. Danke für Deinen Kommentar!
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis