Schreitest du beim Lebenswandern näher an dein Ende hin, schaust dabei auf manchen andern der noch steht am Anbeginn, mag in dir der Wunsch erwachen: Ganz von vorn und anders machen.
Blickst zurück auf ein paar Jahre, die Vergessenheit umnetzt als ergrauten deine Haare, dich der Kummer hat verletzt, du durch tiefes Tal gegangen und dein Altern angefangen.
Hast oft Bitterkeit getrunken aus dem Kelch, der hingestellt. Doch hat dir auch stets gewunken manches kleine Glück der Welt. Blindheit wollte oft dich schlagen, Hoffnung ließ dich Bürden tragen.
An Erfahrung hast gewonnen, die dein Leben hat beschert. Vieles nimmst du heut besonnen, dem dich früher hast verwehrt’. Manche Stunden, die verflogen hast du um den Sinn betrogen.
Deine Zeit, dich vorwärts treibend, siehst du perspektivlos zieh’n. Auch die Zukunft, die verbleibend, stellt sich ungewiss dir hin, weil des Alterns grauer Schatten deine Kräfte lässt ermatten.
Nimm die noch verblieb’nen Reste deiner kurzen Lebenszeit, als des Schicksals gute Geste ganz bewusst in Dankbarkeit.
Ein Rückblick mit Sehnsucht. Ja, manches hätte man anders gemacht, dafür anderes falsch. So sollten wir alle dankbar sein, für die Zeit, die uns gegeben und vor allem für die Zeit, die uns noch bleibt! Gefällt mir sehr Dein Gedicht!
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis