
Es war dunkel und still, als die kleine Julia vor ihrem Fenster stand und dem Mond zuschaute der sich langsam zwischen den vielen winzigen Sternen einen Weg suchte. "Kann nicht schlafen Mond" sagte sie.
In diesem Augenblick schien es, als würde der Mond direkt in Julias Zimmer schauen dort unten auf der Erde in eines der vielen kleinen Häuser - es war, als schaute er ihr ins Gesicht."Was machst Du - Mond? Lachst Du mich an? Schläfst Du schon?"
"Bin auf meinem Weg" sagte der Mond. "Die Nacht gehört mir und den Sternen, wir gehen unsere Wege".
"Aber ist es nicht langweilig dort oben am Himmel zu stehen, fühlst Du Dich nicht einsam?" "Ich habe doch gerade Besuch bekommen, ich bin nicht allein". Julia dachte einen Augenblick nach und sagte dann: "Na klar ich bin doch bei Dir." "Das ist gut sagte der Mond."
Sie schauten sich eine Weile an, dann sagte Julia: "Nimmst Du mich mit?" "Wohin?", fragte der Mond.
"Ich möchte einmal auf Deinen Rücken klettern und mit Dir über die Dächer und durch die Straßen wandern."
Julia schloß ganz fest die Augen und wurde von der Kraft des Mondes heraufgezogen.
Es dauerte natürlich eine Weile, bis sie bei dem Mond angekommen war. Die Augen hatte sie immer noch fest verschlossen. In Gedanken schickte sie noch einen lieben Gruß hinunter zur Erde.
Als sie ihre Augen öffnete, war es ganz hell um sie herum und sie lag auf dem Rücken des Mondes.
"Das war aber eine schöne Reise zu Dir," sagte Julia. "Mir war als würde ich fliegen, wie ein Vogel durch die Nacht." Julia kuschelte sich an den Mond und fing an zu träumen, wie sie schaukeln würde
auf einer kleinen Schaukel, die am Mond befestigt war. Dann träumte sie noch davon, all die winzigen Sterne zu putzen, damit sie niemals aufhören zu leuchten.
Es war eine sehr große und wichtige Aufgabe für Julia, denn sie mochte die kleinen Sterne sehr.
Julia schlief ganz fest ein.
Draußen wurde es langsam hell und die Sonne schickte ihre ersten warmen Strahlen in Julias Zimmer. Die Mutter öffnete leise die Tür und rief: "Julia, aufwachen........Julia!" "Ist es schon hell," fragte Julia. "Ja, es ist schon hell und die Sonne scheint. Es wird bestimmt ein schöner Tag heute."
Julia ging noch etwas verträumt ins Bad. Als sie in den Spiegel schaute, sah sie es wieder - dieses Lachen von dem Mond. "Bestimmt wird es ein schöner Tag, nicht wahr Mond?"
"Guten Morgen Julia, schön daß es Dich gibt."

© Christine Bücker ( Sonnenschein )