Hörst du des Sturmwindes gieriges Fauchen wie er von Ferne die Stille bedroht? Unheimlich flackernde Lichter verrauchen, färben den Himmel in glühendes Rot.
Schrecken erfasst schon die Tiere in Ställen, zitternd erklingt ihr verängstigter Schrei. Wiehern und blöken, stampfen und bellen, hektisch, in Panik, sie drängen ins Frei’.
Pfeifend und berstend hallt Sturmwindes Klage, rastlos verbiegt er, was schmächtig ihm scheint. Düster, die Wolken am helllichten Tage, auch schon der Himmel in Angst vor ihm weint.
Fegt um den Schornstein, entblößt das Darunter, reißender Wirbel ein Dach mit sich zieht. Wachsend, sein Wüten, treibt’s immer bunter, Licht in der Wohnung im Kurzschluss verglüht.
Fahrräder fliegen mit ihm durch das Weite, die er sich brüllend zum Spiel auserwählt. Autos, geparkt wirft er einfach beiseite, wahllos durchbricht er, was schien doch gestählt
Angstvoll erliegt nun die Stadt seinem Kochen. Immer noch tobt er, an Bäume gekrallt In den Alleen sind Fichten gebrochen, Menschen erfasst er mit roher Gewalt.
Zuckende Blitze entfachen ein Zischen, Grollen und Donner vermischt sich mit Wut. Kann man die Spuren der Schrecken verwischen? Drohende Stille, die lange nicht ruht?
Hallo Anette, ein wirklich beeindruckendes Gedicht welches die vielseitigen Gesichter des Sturmes wirklich gut beschreibt es war richtig richtig schlimm...auch bei uns... da kann man es wirklich schon mit der Angst bekommen...das Schlimme ist: "sowas" mehrt sich und gegen Naturgewalten kommen Menschen nicht an... danke dir für das Lesen lassen und einen lieben Gruß an dich
wie hast Du das so schnell hingekriegt ? - der Sturm ist doch erst vergangene Nacht gewesen. Dieses fließende Gedicht ist nicht nur perfekt, es paßt auch zur derzeitigen Wetterlage und gehört in jede Tageszeitung - auf Seite 1 !
Klasse, liebe Anette! Was für eine Beobachtungsgabe, was für ein Umsetzungsvermögen! Genial. Wie schön, wenn man dem Treiben des Sturmes aus sicherer Unterkunft zusehen kann.
Eine Zeile ist mir aufgefallen, von der ich denke, es hat sich ein Schreibfehlerchen eingeschlichen:
Schrecken erfasst schon die Tier in Ställen
"die Tier" erscheint mir nicht richtig. Gucks mal nach
es erinnert mich an ein lied von einer deutschen band namens madsen. Dieses Lied heißt ein Sturm und meint natürlich den sturm bzw die stürme in zwischenmenschlichen beziehungen
Hier ein kleiner Textauszug:
wir betäuben uns mit Lügen verschwenden unsere Zeit wir leben in Sicherheit doch wir fühlen uns allein
ich will mit Dir dorthin wo das Chaos uns umschlingt dort wo wir verstehen Madsen dass wir am Leben sind
ein Sturm kommt auf und zieht uns hinaus Ein und ganz plötzlich sind wir wach ein Sturm kommt auf Sturm und reißt uns hinaus in die Dunkelheit der Nacht
Okay der text höert sich jetzt nicht allzu anspruchsvoll an, aber wenn man da noch musik unterlegt is das echt toll. Na ja warum ich dir von diesem Lied erzähle ist der simple grund dass ich mir gut vorstellen könnte, dass es mehr glanz und farbe bekommen würde wenn es mehr wie "dein Sturm" geschrieben wäre.
Ganz liebe grüße
lorina
Ich betrink mich ohne Maß Sieht keiner hin, ess ich das Glas auf Ich mach nur den Geiern noch Spaß Und ich beiß deinen Namen ins Gras