Eine dicke Schnecke steht voll Ehrfurcht vor nem Gartenbeet. Und sie kann es gar nicht fassen, was der Mensch hat wachsen lassen.
Rosen, Tulpen, Gladiolen - in dieser Eck´gibts nix zu holen. Also heißt es frisch ans Werk, da drüben bei dem Gartenzwerg sieht´s schon ein bissel besser aus. Die Schnecke holt ihr Schneckenhaus, und kommt zwei Stunden später dann, gemütlich beim Salatbeet an.
Genüsslich setzt die Schnecke sich, an den gar reich gedeckten Tisch. Oh welche Freude, welch Plaisir- der Kopfsalat ist eine Zier. Sie frisst den Bauch sich kugelrund, warum auch nicht ´s is ja gesund.
Doch schon gibt´s Ärger, was ist das? Was raschelt da im grünen Gras? Ne ganze Schneckenkompanie, schleicht sich heran durch die Prärie! Und aus der Erde stürmisch prischt, ein Regenwurm ans Tageslicht.
Und noch manch anderes Getier, betritt das “Schlemmerhauptquartier“ Oh welch Getümmel, welch ein schmatzen, die Schnecke steht schon kurz vorm Platzen, Und die Verwandtschaft frisst den Rest, den ihr die Schnecke übrig lässt.
Dick und rund und vollgefressen, haben sie jedoch vergessen, wer da in der Höhe lauert, auf der Wäscheleine kauert, sie ne zeitlang schon bespitzelt, jemand, den der Hunger kitzelt.
Ein gar dicker Vogel schwebt, hinab zu dem Gemüsebeet. Es kommt, was schließlich kommen muß- er frisst die Schnecken mit Genuß. Und denkt `oh Mensch du seltsam Tier, machst immer so viel Arbeit Dir. Zu füttern all die leck`ren Schnecken um mir den Tisch gar reich zu decken!`
Und merkt nicht, was auf samtig Pfoten, da um die Ecke kommt gebogen.... So war es immer schon auf Erden, Fressen und Gefressen werden! Drum pass auf wenn Du was ißt, damit Du nicht der Nächste bist!
(copyright Stefanie Dietz)
Dies war eins meiner ersten Gedichte, die ich zu e-stories stellte. Das war 2004. Schon damals haben mich Sieghild, Helga und Anette kommentiert. Und erst beinahe 2 Jahre später haben wir uns hier richtig kennen gelernt. Ist das nicht schön? Und unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht!
das ist ja klasse geschrieben. Ich grins mir hier einen hin weil vor mir auf'm Schreibtisch meine dicke Katze liegt und zum Fenster rausguckt. Ich nehm mal an, sie wartet auf die neue Schneckensaison!
Herzlichst silent Wirklich reich ist wer mehr Träume in seiner Seele hat als die Realität zerstören kann
Auch wenn ich nicht mehr weiß, was ich damals kommentierte, an das Gedicht kann ich aber erinnern und heute gefällt es mir genau so gut wie vor 2 Jahren. Sofort fällt mir mein Schneckenmord ein, den ich als Kind beging. Da ists mir lieber der Vogel frißt sie. Witzig und toll geschrieben Steffi
Liebe Lyla, lieber Silent, liebe Camaela und liebe Helga. Herzlichen Dank für eure lieben Kommentare! Da ich auch so zwei Fellknäuel habe, kann ich das immer sehr gut beobachten. Allerdings kommen die Schnecken wohl am besten weg wenn ich sehe, was die mir immer wegputzen. Unsere dicken trägen Katzen haben gegen die Vögel wenig Chancen Aber es soll ja auch flottere geben
liebe steffi,damals wie heute freue ich mich über das schmunzelgedicht mit all seinem getier. ein herrliches bild zeichnest du mit deinen worten und ich würde es für ein kinderbuch vorschlagen. wär das nicht ein zauberhaftes umschlagbild und im innern findet man dann den text dazu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es gehört oft mehr Mut dazu,seine Meinung zu ändern,als ihr treu zu bleiben.
Also ich kannte das Gedicht bisher nicht, aber es war einfach köstlich, es zu lesen! Als ob ich daneben gesessen und alles beobachtet hätte... Klasse geschrieben (und beobachtet), Steffi!
Liebe Sieghild, liebe Biggi, herzlichen Dank für die lieben Worte. Ich freue mich, daß euch die kleine "Gartenanekdote" gefallen hat. Auch wenn ich mich über die bösen Schnecken immer ärgere, weil sie sich vornehmlich an meinem Kräutergarten laben, kann ich ihnen auf Dauer nicht böse sein. Sie haben nun mal Geschmack Ich bin nur froh, daß unsere Katzen wirklich keine großen Jäger sind, und die Vögelchen, so hat es den Anschein, machen sich sogar über sie lustig Seid lieb gegrüßt!