ich freue mich immer auf Deine teils lustigen, teils witzigen Gedichte und möchte Dir mal ein ostpreußisches Gedicht schicken, das Du möglicher Weise kennst. - Ich kenne es aus meiner Kindheit, da habe ich es oft von meinem Vater gehört und das ist schon sehr lange her - ich bin mir nicht sicher, ob der Text genau so lautete oder doch etwas anders - der Sinn der ist Geschichte ist jedenfalls bei mir hengen geblieben. Viel Freude beim Lesen.
Herzliche Grüße aus Dortmund Hinrich
Ein netter Mops (Gedicht in Königsberger Mundart aus der Erinnerung aufgeschrieben)
Ich hatte einen netten Mops, der war nicht hier aus dieser Gegend, der fraß nicht Königsberger Klops und ging nicht aus, hätt’ es geregn’t
ich kocht’ ihm täglich frische Klops, Er hat nicht mal mehr dran geschnubbert und machte auch nicht einmal hops – am ganzen Leib hat er gebubbert,
ganz mager wurd’ mein armer Mops. Er guckt mich an, als wollt er fragen: hast du nichts anderes als Klops? Was willst’ als Königsberger sagen?
ich konnt ’ ihn kaum noch aufrecht halten und klemmt’ ihm zwischen meine Knie’ und stopft ihm Klops in alle Falten, Da mußt’ er fressen wie noch nie.
Und andern Tags –, ’s ist nicht zu denken – Da war er tot, mein netter Mops. Wahrhaft’gen Gott, man mich zu kränken, Starb er an Königsberger Klops
Ich danke dir lieber Hinrich für das schöne Gedicht. Für eine gewisse Zeit werde ich kaum imstande sein etwas lustiges zu schreiben und zu veröffentlichen. Unser Namensträger und lieber Neffe Derek hatte gestern in Los Angeles einen tödlichen Autounfall. Wir sind untröstlich, dass wir im Lebensalter von fast 80 Jahren unseren liebsten Enkel, 27, auf diese Weise verlieren mussten. Unsere sehr große Trauer ist unbeschreiblich. Liebe Grüße, Karl-Heinz
Deine Nachricht ist ja erschütternd. Ich kann es gut nachempfinden, wie tief Euch der Tod eines geliebten Familienangehörigen schmerzt. Alle Anteilnahme kann Euch wenig trösten, dennoch möchte ich Dir und den Deinen mit ein paar tröstenden Worten ein wenig zur Seite stehen. Laßt Euch lieb umarmen.
Herzlichst Hinrich
Ewiges Kommen und Gehen – kaum zu verstehen.
Wir leben dahin – in Gedanken und beben und schwanken wie zierliche Gräser im Wind, verbleiben ein ganz kurzes Weilchen und treiben dahin, und wie Veilchen verwelken wir allzu geschwind.
Lieber Hinrich, Ich habe noch nie in meinem langen Leben derart weinen können. Ganz, ganz langsam lässt der Schmerz etwas nach, und wir beginnen etwas Abstand zu gewinnen. Nichts ist schlimmer als ein Kind verlieren zu müssen. Wir danken die für deine liebe Anteilnahme und wünschen dir und deinen Lieben ein frohes Weihnachtfest, sowie viel schöne Gedanken und Inspirationen im Neuen Jahr.
Lieber Karl-Heinz, was ich hier gerade lese tut mir unendlich leid für euch... wie kann man sein Beileid bei einem so tragischen Verlust bekunden? Jedes tröstende Wort wird nicht wirklich helfen. Ich wünsche dir und deinen Lieben ganz viel Kraft diesen Verlust zu bewältigen. ...und ich wünsche euch von Herzen, dass die Weihnachtstage in dieser Situation gut überstanden werden... Alles (ist) Liebe Regine
Früchte reifen durch die Sonne, Menschen reifen durch die Liebe. (Julius Langbehn)
Manchmal passt unser Leben auch zum Titel meines Gedichtes. Heute am Heiligen Abend sind es 12 Tage seit unserem schweren Verlust her. Dereks Zug fuhr viel zu früh ab. Wer an die Bedeutsamkeit der Zahlen glaubt, muss sich sagen, dass seine Zeit auf Erden vorbei war. Er wurde am 6.6. geboren und er starb am 12.12. Im Allgemeinen ist das Leben für alle eine Reise die heimwärts führt. Ich danke dir, liebe Regine und ich wünsche dir Frohe Festtage. Karl-Heinz