Auch wenn ich jetzt lieber schweigen sollte: Ich finde diese Zeilen genial...die gestern schon, die heute aber noch mehr
Winni, mir ist aufgefallen, dass du in deinen Gedichten viel mit erhobenenen Zeigerfinger (Ausrufezeichen) arbeitest. Wenn du darauf verzichten könntest, kann der Leser selbst entscheiden... und es wirkt nicht so belehrend.
Deine Vorhaltung erkannt und angenommen. Doch ich muß leider sagen, daß ich das hier zu Tage Tretende auch nicht immer will, es lassen sich halt gewisse Umstände nur auf diese Weise am besten transportieren.
Den, mit einem erdachtem Pendant, ergebenden Streit läßt sich auf diese Weise am besten klären !
Aber, zuweilen, erhebe ich den Finger auch gegen mich selbst!
Danke für deine Anregungen.
Schönen Tag und liebe Grüsse, winni
PS.: Wenn es nur um das Ausrufezeichen geht, dann will ich gerne darauf verzichten ...
Und auch der Leserhythmus, den du so geschickt mit deinen Zeilen erzeugst... das klingt schon wirklich nach einer tollen Melodie. Gerade hier bei diesem Gedicht fällt mir das wieder ganz extrem auf! Du arbeitest nicht nur mit Worten, sondern ganz geschickt und ganz bewusst, lenkst du mit den Zeilen dahin wo du hinführen willst - und dann sitzt es!
Ein geniales Werk! Sowohl inhaltlich als auch formal
In Antwort auf:Wenn es nur um das Ausrufezeichen geht, dann will ich gerne darauf verzichten ...
ja im Prinzip geht es "nur" um das Ausrufezeichen...orthographisch
inhaltlich würdest du mit dem Verzicht die Schärfe des erdachten Pendanten des Lesers und den sich daraus ergebenden Streites ihm, dem Leser und seinem Gegenüber, überlassen... die Leser, und ich nehme an, du schreibst ja nicht nur für dich, könnten sich somit vielleicht noch mehr mit deinen Gedichten identifizieren...
hmmm...also ich für mich muss sagen, dass ich gerade diese Ausrufezeichen gut finde, denn sie machen das Ganze dann doch zu dieser ausdrucksstarken Aussage.
Wie ein Leser ein Gedicht interpretiert oder wie es bei ihm ankommt, ist immer vom Leser abhängig, aber der Autor kann oder soll seine Gedichte ja nicht für alle gültig schreiben - er bringt das zum Ausdruck was er sagen will und wenn da für ihn ein 'erhobener Zeigefinger' (ein Ausrufezeichen) dazu gehört, dann gehört das durchaus dahin, finde ich.
Es lässt aufhorchen, gibt dem Ganzen die 'Lautstärke' die vom Autor gewünscht ist, hält zum Hinsehen an. Ohne Ausrufezeichen verliert es m.E. enorm an Ausdruckskraft.
In Antwort auf:Ohne Ausrufezeichen verliert es m.E. enorm an Ausdruckskraft.
Nicht unbedingt m.E. Eher wirkt es aufGeklärter, wie ich schon sagte, nicht so belehrend... So finde ich, sollte ein Dichter nicht (immer) und wenn, sehr dosiert auftreten.
Man kann den Menschen Bilder und Empfindungen aufgeben, Geschichten erzählen... woraus sie dann vielleicht für sich etwas herausziehen. Aber sagt man ihnen, du musst ! so stößt man eher an eine schnell hochgezogenen Mauer und 'was denkt er, wer er ist'...
Ein Ausrufezeichen nach Duden steht für Wunsch, Aufforderung, Befehl, Verbot. Für Entrüstung --> Hier finde ich es dann durchaus im Gedicht angebracht.
Vielleicht ist die Lösung, mit eingeklammerten Ausrufezeichen zu arbeiten. Dieses steht für Skepsis gegenüber einer Sache oder besondere Betonung.
Anmerken möchte ich noch, dass ich meine 'Vorhaltung', wie Winni es nannte, nicht unbedingt auf dieses Gedicht bezog, sondern allgemein auf seine Werke.
Denn hier ist es in der Überschrift wohl als Empörung zu verstehen (?) und in der letzten Strophe bezieht es sich auf das lyrische Ich.
Aber sagt mal, jetzt wo ich es zum wiederholten Male lese und immernoch genial finde (!), war es heute morgen auch schon in der ICH-Form geschrieben? Oder hast du es noch mal geändert, Winni? Bin am zweiféln, an mir!
Nabend liebe Iris, nun wird die Szene ja zum Tribunal, aber ich kann dir versichern, daß ich das Gedicht in der ICH-Form geschrieben habe, von Anfang an.
Der letzte Satz ergäbe sonst, so, keinen Sinn.
Ich wollte aber noch sagen, würden alle Komentierungen so ablaufen, neutral und offen, hätten wir unser Ziel erreicht! (da ist es wieder)
Muß gestehen, daß ich gerne mal "dazwischen" gehen würde, aber meine Bedenken, daß sich jemand beleidigt fühlt, sind größer.... (ich lasse (!) es jetzt weg)
Einen schönen Abend wünsche ich dir, lieber winni, und allen anderen auch!
Und ich finde es gut, sich auch mal über solche Dinge (!) auszutauschen... Denn wenn ich ehrlich bin, neige ich auch zum erhobenen Zeigefinger, bemühe mich aber daran zu denken... denn die vielen Geschichten die mir mein Psycho erzählte und die vielen Gedichte die ich in den letzten zwei Jahren gelesen haben, haben mich sehr viel mehr gelehrt, gerade in den Phasen, wo es mir nicht gut ging, als wenn jemand sagte: Es ist so schönes Wetter, geh doch mal an die Luft!!!!! (mit mindestens drei)
Und was ich dir sagen wollte, dass du, so meine Meinung, sehr sehr viele Menschen mit deinen Gedichten erreichen kannst, wenn du verzichten könntest. Gebe dabei auch Biggi recht, denn an der AussageKraft würde es etwas verlieren...Aber die Menschen können es leichter annehmen. denke ich (!)