Lieber Arne,

bei silents Zeilen handelt es sich um einen Tanka

und da ich diesen hier kennen- und schätzen- und lieben gelernt habe,
habe ich mich auch sehr mit ihm beschäftigt.
Und muss dich korrigieren, denn auch oder gerade beim Tanka kommt man
um die Form und Metrik nicht herum, die silent hier perfekt eingehalten hat

Auch an dem "man" in der letzten Zeile muss man(n) sich nicht unbedingt stoßen.
Ja, es hätte mit einem lyrischen ICH/DU/WIR persönlicher werden können,
aber mit tränen zuzugeben, tut sich ja man(n) auch ein wenig schwer.
Aber mit dem "man" kommt die inhaltliche Zäsur zwischen Ober- und Unterstollen gut zum Ausdruck.
Der Oberstollen lässt sehr schön das personliche Empfinden des Schreibers und den Vorwurf an das
lyrische DU eentstehen und erkennen.
Während der Unterstollen den Gedanken zum einen vollendet, wird aber auch die ganz allgemeine Erkenntnis,
die dem Schreiber auch schon bei seiner Erfahrung mit dem lyrischen Du bewußt war, aber nicht wahr haben wollte,
eines "einfachen Sachverhaltes" aufgezeigt. "Man" lässt nüchtern einfach los.
Anmerkung:
Die Zäsur ist ein syntaktischer, lautlicher und / oder metrischer Einschnitt innerhalb eines Verses.LG Iris