Lieber Winni, da geht mir das Herz auf. Ich kann dich fast vor mir an der Orgel in dieser Kirche sehen, wie du wortlos auf die Tasten drückst und sie nur das spielt, was dein Herz überfließen lässt, was mit Worten einfach nicht zu sagen ist.
Liebe Moni! Eine große Kirchenorgel zum klingen zu bringen, ist schon eine Aufgabe die den ganzen Organisten fordert. Jeder Ton kann den Spieler "erschlagen"!
Da ich ja grundsätzlich ohne Noten spiele, ich habe mir die Orgel 'selber beigebracht', ist auch die Darbietung der Melodien von meiner zufälligen Stimmung abhängig.
Natürlich, muß ich die Kirchenlieder, die ich zu spielen habe auch singen können, sonst geht nichts!
Aber nach so vielen Jahren, kenne ich sie fast alle!
Danke dir nochmals herzlich für den netten Kommentar.
Ja, was schreibt man so (?) wirst du dich auch gefragt haben ? Aber, wie ich es empfinde, hast du den richtigen Ton doch gefunden. Es ist kaum darstellbar, zu was man fähig ist.
Da ich mir das Orgelspielen selber, autodidaktisch, beigebracht habe, entsprechen meine Äußerungen im "Morgenlob" auch genau diesen Empfindungen, wie ich sie auch auf der Orgel 'entbinde'!
Ich wundere mich immer, daß die Gemeinde und auch die vielen Gäste in Cuxhaven, mir keine Vorwürfe machen, daß ich geboren bin und mir anmasse ihre Gottesdienste zu begleiten!
Wenn du mein Gedicht gelesen hast, dann weißt du auch wie ich spiele, aus dem Herzen ....
Vielen Dank für deine Mühe es mir gesagt zu haben!
Die Kommentare - sowohl deine Winni, als auch die anderen, bringen mir diese Emotionen, diese entstehenden Bilder fast noch näher, als das Gedicht selbst. Nein...das ist nun falsch - sie sind eine wundervolle Ergänzung! So ist es richtiger. Man hört deine Leidenschaft, dein Aufblühen, dein Überschäumen und deine Liebe - zur Orgelmusik... zu deinem Spiel... Man kann deine Gefühle fast nachempfinden...sich vorstellen, wieviel es dir gibt und wie du es einfach fließen lässt... dich 'loslässt'.
eine wunderschöne Erinnerung hast du bei mir wieder aufleben lassen. Letztes Jahr war ich mit Schwester und Schwager in Ravensburg, einer wunderschönen oberschwäbischen Stadt, obwohl das Barock überwiegt. Sind beim Besuch der Stadt in einer äußerlich eher unscheinbaren Kirche lange Zeit verweilt - eine Organistin hat uns richtiggehend gefesselt mit ihrer Darbietung. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich jemals zuvor eine musikalische Darbietung so bewegt hat. Wir waren die einzigen Besucher dieser Kirche, das hat sicherlich zu diesem Hochgefühl beigetragen. Überwältigend ist eigentlich untertrieben, müsste ich das Gefühl beschreiben. Ich musste mir, das kommt nun wirklich nicht häufig vor, meine Augen trocken reiben, als ich das Haus verließ. Danach allerdings Kontrastprogramm wie es schlimmer nicht kommen konnte. Vor der Kirche formierte sich eine Blaskapelle, es war Fronleichnam, um den Prozessionsteilnehmern nochmals was zum Besten zu geben - so grausam kann Musik dann auch wieder sein. Sie haben es aber nicht geschafft, obwohl sie sich sehr darum bemühten, alle meine Eindrücke von zuvor vergessen zu machen. Dieses Erlebnis in der Kirche, ich werd es nie vergessen können.
und ich seh mich als kind in der gemeinde sitzen...und den orgelspieler mit leidenschaft sein postludium spielen...am ende der predigt..er tritt in die pedale...drückt alle knöpfe und spielt..der schweiss tropft von seinen schwulstigen lippen.... er spielte faszinierend...uns kinder hatte halt der schweiss auf stirn, nase und den wirklich schwulstigen fetten lippen..tropfen sehen ;:-)a bisserl abgelenkt und auch lachen lassen....wir saßen immer in der ersten reihe..gleich vor ihm.. manchmal, wenn er ruhiger spielte, schaute er uns ganz scharf mit seinen dunklen augen an...da bekamen wir auch manchmal a bisserl angst...
... Mensch Moni, nun mache aber die Szene nicht zum Tribunal! Wunderbar ausgedrückt gibst du dem Leser preis was sich so tut zwischen den 'Welten' und nur der Eine zwingt die Sänger das zu singen, was er ihnen vorgibt!
Auch wenn er in die Pedale tritt, heißt das noch lange nicht, daß sie auch singen ....???
Das ist großartig lieber Winni! Man kann es spüren wie die Töne all vibrieren hoch hinauf in Himmels Hallen um dem Herrgott zu gefallen, Lobgesang im Orgelkleid aus dem Herz voll Dankbarkeit! (Ich mag Orgelkonzerte) liche Grüße von Helga
Liebe Helga, du sagst es, da ich genauso empfinde haben meine Emotionen sicher deinen Tag überflutet. Aber, wie soll ich das 'Unmögliche' ausdrücken, wie daran glauben es getan, ohne es gelernt zu haben?
Schreib du nur weiter Lyrik und werde nicht zu perfekt, sonst glaubt es dir keiner .....