Zuerst störte mich das Auto ungemein und ich dachte: da muss ich nochmal hin, wenn da k e i n Auto parkt, aber mittlerweile gefällt´s mir, so wie es ist...
zunächst mal Biggi: Dir herzlichen Glückwunsch zu diesem Schnappschuss. Kommt echt gut und wirkt in s/w hervorragend.
Jetzt die Frage an den Fachmann Wolfganng:
Würde eine horizontale Spiegelung dem Foto nicht gut tun? Mir hat man mal gesagt, das menschliche Auge (das Gehirn) zieht es von links in die Tiefe des Bildes rein. Und deshalb seien Linien, die ins bzw. zum Motiv führen am besten, wenn sie links unten beginnend schräg aufwärts führen.
Nun habe ich auch bei Deinen Fotografien, lieber Wolfgang, oft schon das Gegenteil gesehen??
Bin ich da irgendwie auf dem Holzweg?
Herzlichst Rainer
Wirklich reich ist wer mehr Träume in seiner Seele hat als die Realität zerstören kann
ja, dies ist eine der akademischen Regeln. Das 'Bilderlesen' bezieht sich auf unsere Lesegewohnheit - von links nach rechts. Die Regel von links nach rechts muss unbedingt eingehalten werden, wenn man 'Bergauf' darstellen möchte - ansonsten wird ein 'Bergab' daraus. Die meisten Bilder sind allerdings interessanter, wenn man diese Regel bricht und den Betrachter durch die Bildgestaltung zwingt, nicht links im Bild zu beginnen. Beim eingestellten Bild von Biggi scheint das Fahrzeug in der Originalversion weiter weg zu sein, in der gespiegelten Version erscheint es jedoch näher. Dies führt zu einer anderen Bildaussage. Welche jetzt die bessere ist, muss der Betrachter entscheiden - je nach Interpretation. Jetzt muss ich aufhören, denn man kann über dieses Thema (interessante) Seiten füllen. Wenn du jedoch bei einem von mir eingestellten Bild dazu gerne Erklärungen hättest, nur zu. Es freut mich immer, wenn jemand solche Dinge sieht und anspricht.
freut mich, dass das Bild dein Interesse geweckt hat.
Mir sind die Regeln in der Fotografie noch nicht sooo sehr geläufig und eigentlich entscheide ich beim Betrachten eines Bildes aus dem Bauch heraus. Allerdings musste ich nun schon oft feststellen, dass - nicht immer, aber oftmals gerade das brechen einer Regel, ein Bild erst wirklich interessant macht - ihm das gewisse etwas gibt. Die Vergleiche kann ich natürlich meist erst dann ziehen, wenn Wolfgang mir die Regel erklärt und mir das in einer geänderten Version z.B. anschaulich macht.
Erstaunlich ist es auf jeden Fall, was eine Spiegelung oder ein etwas anderer Bildschnitt oder auch ein anderes Format z.B. ausmachen kann. Das kann eine total andere Bildwirkung ergeben. Für mich eine sehr spannende Sache
komisch, wenn ich das jetzt so sehe... ...habe ich im Nachhinein das Gefühl, die Originalversion erfüllt alle (gesetzlichen?) Vorgaben. Denn der "Betonpferch" in der zweiten Ebene rahmt von links kommend das eigentliche, "eingepferchte" Motiv, das Auto. Bei der gespiegelten Variante wirkt das Auto zwar näher, doch die von links ins Bild ziehenden Betonbalken scheinbar ebenso. Sie "gewinnen an Gewicht". Und da sie am Motiv vorbei ins Leere, bzw. an den Pfosten (Eindruck: "vor die Wand") laufen... wirkt irgendwie unharmonisch!
Da hatte Dein Bauchgefühl wohl doch recht, liebe Biggi!
Gratulation dazu (also hier fehlt noch'n Applaudier-Smiley)!
Herzlichst Rainer
Wirklich reich ist wer mehr Träume in seiner Seele hat als die Realität zerstören kann
Was mich selbst im Nachhinein am meisten gefreut hat war die Tatsache, dass ich dieses Motiv, das ja erst durch den Aufnahmewinkel zu einem (für mich) interessanten Motiv wurde, überhaupt entdeckt hab. Aus der 'normalen' Perspektive bleibt sowas verborgen. Ich bin also lernfähig... das ist es, was mich freut :-)