Sieben hungrige Kinderchen im Haus hat der arme Hubert Mutschelknaus. Er denkt, er ist mit Hubertus verwandt, dem Patron der Jäger im ganzen Land.
Was hat der Hubert da gemacht ?, er begab sich auf Hasenjagd. Seine Flinte mit dem Schrot war schon vieler Hasen Tod im Jagdrevier des Herrn von Schurz, doch das war dem Hubert völlig schnurz.
Besonders in den Ostertagen sind die Hasen gut zu jagen. Ewig hungrig sind die Kinder, seine liebe Frau nicht minder. Und so sagte Hubert sich, diesen Zustand ändere ich.
Im Morgengrauen zog er aus für den Ostersonntag Schmaus. Flugs verschwand er hinter Buchen, begann nach Fährten gleich zu suchen. Hier und dort ein gelber Fleck, das ging den Hasen hinten weg.
Schußbereit in seiner Hand die alte Flinte sich befand. Zwei Stunden war er auf der Pirsch, sah weder Has', noch Reh, noch Hirsch.
Schon bereit nach Haus zu geh'n, um seiner Familie zu gesteh'n, dass er nicht erfolgreich war, er plötzlich einen Hasen sah.
Seltsam, seltsam, dieser Hase hatte 'ne Brille auf der Nase. Wie es nur ein Maler kann, malte er Hühnereier an.
Rasch wurd' es dem Hubert klar, dass das der Osterhase war. Er legte die fertigen Eier fein in seinen Osterkorb hinein.
Die Kinder es sicherlich verdross, wenn den Hasen er erschoß. Drum senkte Hubert sein Gewehr und sagte sich, das ist nicht fair.
Der Hase kam in aller Ruh' vertrauensvoll auf Hubert zu und sprach: "Ich bin der Osterbote !" Zum Gruß hob er die rechte Pfote.
"Am Ostermorgen kurz vor neun werden sich deine Kinder freun, wenn ich unter deiner Hecke die bunten Eier gut verstecke !"
Hubert sah den Hasen an, und sagte schuldbewusst sich dann, dass es keine Ostern wär', gäb's keine Osterhasen mehr.